Infrarotheizung: Was du darüber wissen musst und wann sie sich wirklich lohnt

Das Heizen mit Infrarot erfreut sich großer Beliebtheit: Die Installation der Heizpaneele ist einfach, die Anschaffungs- und Wartungskosten sind anders als bei herkömmlichen Heizsystemen gering und die Infarotheizungen spenden behagliche Wärme. Die Funktion ist einfach: Eine Infrarotheizung sendet Wärmestrahlen aus, die von den im Raum befindlichen Gegenständen aufgenommen, gespeichert und wieder in die Umgebung abgegeben wird. Die Infrarot-C-Strahlung liegt im Spektralbereich 3.000 bis 50.000 nm. Die Heizkörper gibt es verschiedenen Größen: Je nach Raumgröße können mehrere Infrarot Heizpaneele eingesetzt werden. Anders als UV-Strahlung ist Infrarotstrahlung nicht gesundheitsgefährdend. Eine kompatible Infarotheizung kann mit einem bestehenden Smart-Home-System verbunden werden. Die Steuerung der benötigten Heizleistung und Heizstufen erfolgt dann wie bei einer normalen Heizung über ein Thermostat über WiFi und App-Steuerung.

Allerdings ist diese Elektroheizung nicht für jeden Einsatzbereich geeignet. Erfahre hier mehr darüber, auch mit Blick auf den Preis, die Heizkosten und den Einsatz von Photovoltaik. Eine Infarotheizung ist auch als Standheizstrahler erhältlich.

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Infrarotheizungen und ihre sinnvollen Einsatzbereiche

Infrarot-Heizkörper können ideal in selten genutzten Räumlichkeiten als Heizstrahler eingesetzt werden. Da die ausgestrahlte wohlige Wärme von vielen Menschen wie wärmende Sonnenstrahlen empfunden werden und aufgrund der sehr kurzen Reaktionszeit ist eine Infraotheizung perfekt fürs Bad geeignet. Die Installation kann als Infrarot-Deckenheizung oder Wandheizung in Weiß oder Schwarz erfolgen. Zur Montage an der Wand empfehlen sich hier eine Infrarot-Spiegelheizung oder Glas-Infrarotheizungen. Vielfach kommen auch Stand Heizstrahler zum Einsatz.

In der Küche lassen sich dekorativ Tafelheizungen als Zusatzheizung einsetzen. Aber auch Schlafzimmer, Werkstätten, Wintergärten, Partykeller oder Gartenhäuser sind gut geeignete Orte. Dasselbe gilt für Wohnwagen und Wohnmobile, denn die IR-Heizung kann an das auf Campingplätzen übliche 220-Volt-Netz angeschlossen und auch hier effizient per Thermostat gesteuert werden.

Vor der Heizung sollte mindestens ein Abstand von 30 cm eingehalten werden, denn hier wird der Großteil an Strahlungsenergie abgegeben. Im Außenbereich, zum Beispiel auf der Terrasse, solltest du lieber Infrarot Heizstrahler wie den ICQN Stand Heizstrahler IP20 mit Digitalanzeige und 2300 Watt einsetzen. Heizstrahler sind vielfach mit LED-Beleuchtung erhältlich.

Auch das Heizen eines ganzen Hauses funktioniert mit Infrarot. Für Klimaneutralität am besten in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage. Aufgrund der hohen Stromkosten ist sie als Hauptheizung allerdings nur in gut gedämmten Häusern mit geringer Heizlast wie Niedrigenergie- oder Passivhäusern zu empfehlen. Die Heizlast bei Neubauten beträgt ca. 50 Watt pro m2, bei Niedrigenergiehäusern 40 – 60 Watt pro m2 und bei Passivhäusern 10 Watt pro m2. Entsprechend entwickelt sich der Heizwärmebedarf. Die Kombination der Vorteile einer Konvektionsheizung mit denen der Infrarot-Wärme-Heizung ist durch eine Hybrid-Infrarotheizung möglich.

Vorteile und Nachteile der Infrarotheizung

Zu den Vorteilen gehören auf jeden Fall die geringen Anschaffungskosten. Sie hängen unter anderem von dem gewünschten Design, der Strahlungsleistung, der Qualität und dem Hersteller ab. Exemplarisch seien hier HF-HP100-2, HF-HP100-3, HF-HP105 von Heidenfeld, die M-Serie und auch die P-Serie von Könighaus, die Kesser Infrarotheizung oder auch VASNER genannt. Die Infrarotheizung Preise belaufen sich zwischen ca. 200 bis 1.000 Euro pro Infrarotstrahler. Hinzu kommen ggf. Kosten für das Verlegen von Leitungen. Die Thermostate werden häufig batteriebetrieben. Kostenloser Versand ist bei einigen Online-Shops selbstverständlich. Für die meisten Infarotheizung gibt es 5 – 10 Jahre Herstellergarantie.

Von Vorteil ist auch die hohe Effizienz, der geringe Platzbedarf, die einfache Montage und der geringe Wartungsaufwand sowie die große Designvielfalt.

Von Nachteil sind die relativ hohen Betriebskosten. Die Höhe wird bestimmt durch dein Heizverhalten wie Nutzungsdauer und Temperatur, aber auch durch den Strompreis, der höher ist als Gas und Öl. Das Heizen mit Infrarot wird nicht staatlich gefördert und die Elektroheizung arbeitet nur dann klimaneutral, wenn der Strom umweltfreundlich aus erneuerbaren Energien und nicht aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird. Idealerweise erzeugst du den Strom daher über eine Photovoltaikanlage mit oder ohne Stromspeicher auf dem eigenen Hausdach oder einer Balkon Solaranlage. Mit dem Solarstrom senkst du deine Stromkosten und verringerst den CO2-Ausstoß.



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Was ist eine Infrarotheizung und wie funktioniert sie?

Eine Infrarotheizung ist eine Elektroheizung und erzeugt elektrisch sogenannte Strahlungswärme. Anders formuliert: Aus Strom werden Wärmewellen erzeugt. Dabei erwärmen sich zunächst feste Objekte wie z. B. Möbel, Wände, die Decke, der Boden oder auch Personen. Geben sie die aufgenommene Wärme wieder ab, erwärmt sich über diesen Umweg die Luft.

Hinter der vorderen Abdeckung befindet sich der sogenannte Heizleiter, durch den Strom durchfließt und eine Temperatur von 75 bis 200 °C erreicht. Damit die so erzeugte Wärme ausschließlich nach vorne abgegeben wird, befindet sich hinter dem Heizleiter dieser Elektroheizung eine thermisch isolierende Schicht.

Sind Infrarotheizungen Stromfresser?

Heizungen, die mit Strom betrieben werden, werden häufig als Stromfresser bezeichnet. Und ja: Im Vergleich zu anderen Heizungen ist der Stromverbrauch hoch. Eine IR Heizung verbraucht dreimal mehr Strom wie eine Heizung mit Wärmepumpe. Aber Infrarotheizungen sind auch effizient, denn die eingesetzte Energie wird zu nahezu 100 % in Wärme umgewandelt. Hinzu kommt, dass nur dann Strom verbraucht wird, wenn auch Wärme produziert wird.

Damit die Infrarotheizung Kosten im Rahmen bleiben und sich die Räume effizient erwärmen können, empfiehlt check.energy:

  1. das Nutzen von Thermostaten
  2. den Einsatz von mehreren kleinen Heizpaneelen
  3. die Heizung nicht hinter Möbeln und Vorhängen zu montieren

 

Trotzdem gilt es bei den Betriebskosten genau hinzusehen. Im Vergleich zu anderen Heizungen ist der Stromverbrauch hoch.

Den Stromverbrauch deiner Elektroheizung kannst du mithilfe der täglichen Heizdauer in Stunden, der Leistung der Infraotheizung in kWh sowie dem Strompreis pro kWh in Euro berechnen.

Für wen lohnt sich eine Infrarotheizung?

Da diese Art der Elektroheizung auf der einen Seite nur wenig Platz benötigt und auf der anderen Seite durch die Strahlungswärme nur die Objekte erwärmt, die sich in der Nähe befinden, lohnt sich der Einsatz in möblierten, kleineren Räumen und ganz explizit auch für Allergiker, da die Raumluft nicht verwirbelt wird, die Heizung nicht zur Staubentwicklung beiträgt und keine trockene Luft entsteht. Eine Infraotheizung vermeidet effektiv das Bilden von Schimmel oder Tauwasser an Wärmebrücken und kann daher in älteren oder schlecht gedämmten Gebäuden von Nutzen sein. Die Montage ist einfach und es ist keine Installation notwendig. Werden die Räume nur bei Bedarf und für kurze Zeit geheizt, dann überzeugen auch die geringen Anschaffungskosten und das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gerade unter diesem Gesichtspunkt, aber auch wegen des angenehmen Raumklimas und der angenehmen Wärme, empfiehlt sich der Einsatz in gering genutzten Räumen wie z. B. im Bade- oder Schlafzimmer, aber auch im Wintergarten, Gästezimmer oder Partykeller.



Was sind die Nachteile einer Infrarotheizung?

Die Anschaffungskosten von Infrarotheizungen sind zwar niedrig, dafür sind die Betriebskosten aber höher als bei einer Gasheizung. Und wer die Anschaffung aus klimaneutralen Gründen in Erwägung zieht, dem sei an dieser Stelle gesagt, dass dann auch der Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden muss, z. B. als PV-Strom durch eine eigene PV-Anlage. Die Umgebung der Raumluft erwärmt sich nur träge und durch die Strahlenwärme werden auch nur die Gegenstände erwärmt, die sich in der unmittelbaren Nähe zur E-Heizung befinden. Die Raumtemperatur verteilt sich daher ungleichmäßig. Für eine optimale Wärme und Temperatur in größeren Räumen ist eine genaue Planung erforderlich. Eine staatliche Förderung kann nicht in Anspruch genommen werden.

Ist Infrarotheizung billiger als Gas?

Eine Infraotheizung ist eine elektrische Heizung, die ausschließlich über Strom funktioniert. Und Strom ist immer noch teurer als Gas. Das solltest du im Blick behalten, wenn du über alternative Heizsysteme nachdenkst und dir im ersten Moment die geringen Anschaffungskosten ebenso wie die Kosten für Wartung attraktiv erscheinen. Da die Leistung des einzelnen Gerätes begrenzt ist, bietet sich eine Infrarotheizung allenfalls als Zusatzheizung für einen Raum an und nicht, um den Wärmebedarf eines Hauses abzudecken. Daran würde auch nicht das Aufstellen mehrerer Geräte etwas ändern. Bitte beachte auch: Vorhandene Elektroleitungen können bei einem dauerhaften Betrieb von elektrischen Zusatzheizungen beschädigt werden, wenn sie die erforderliche Leistung nicht verkraften.



Wann lohnt sich eine Infrarotheizung?

Eine Infraotheizung eignet sich am ehesten für kleine Räume, die nur gelegentlich Wärme benötigten, da aufgrund der Strahlungswärme nur die Objekte warm werden, die sich in der Nähe der Elektroheizung befinden.

Ein weiterer Vorteil dieser Elektroheizung ist, dass sie überall dort platziert werden kann, wo es eine Steckdose gibt. Will man also an bestimmten Stellen mehr Wärme schaffen, dann kann sich das rentieren. Ein häufiger Einsatz ist daher das Badezimmer oder auch eine ganz bestimmte Zimmerecke. Auch in Altbauten, die keine oder nur eine schlechte Dämmung haben, macht eine Infrarot-Heizung Sinn, um an kritischen Stellen das Bilden von Tauwasser oder Schimmel an Wärmebrücken zu vermeiden.